So manch einer wird sich wundern warum dies überhaupt ein Thema ist. Wurde doch immer schon so gemacht… ja und genau da liegt oftmals das Problem. Nicht nur beim Thema Kastration, auch in vielen anderen Bereichen macht man oft Sachen, weil „das ja immer schon so war“.
Viele Hundebesitzer müssen sich diese Frage eigentlich gar nicht stellen, da sie ihren Hund schon kastriert übernommen haben. Für diejenigen die doch vor dieser Entscheidung stehen, habe ich den ultimativen Tipp – INFORMATION. Nein ich werde hier niemanden für oder gegen eine Kastration raten. Maximal bei dem Thema „Frühkastration“ ohne medizinischen Hintergrund würde ich sagen „überlegt es euch bitte 3mal“.
Gesagt sei, ist die Entscheidung zur Kastration gefallen, ist dies nach der OP nicht mehr zu ändern. Höchstens bei Rüden hat man inzwischen die Möglichkeit über einen Kastrationschip die Auswirkungen zu testen, bevor man wirklich zu einer OP schreitet. Es gibt durchaus medizinische wie auch psychologische Gründe für eine Kastration und hierbei kann sie ein wahrer Segen sein. Es gibt aber auch einiges was gegen eine Kastration spricht. Dazu kann man sich ausreichend im Internet oder bei einem fähigen Tierarzt informieren und beraten lassen. Es sollte wirklich von Hund zu Hund individuell betrachtet werden. Aussagen die für mich keine Kastration rechtfertigen sind „ist mir zu lästig“, „ich möchte nicht aufpassen müssen“ oder eben dieses „hat man ja immer schon so gemacht“. Klar, ein intakter Hund kann von Zeit zu Zeit ein bisschen „Mehraufwand“ sein. Da sollte man so fair sein und in der Zeit wo man eine läufige Hündin an der Seite hat seinen Alltag so gestalten, dass dabei andere Hundebesitzer nicht in den Genuss kommen an der Läufigkeit teil zu haben. Mit einer läufigen Hündin fröhlich auf die Hundewiese zu spazieren, ab die Leine und rein ins Getümmel ist keine gute Idee und wäre auch absolut rücksichtslos, den anderen wie auch dem eigenem Hund gegenüber. Auch sollte die läufige Hündin mal schön an der Leine bleiben. Hierzu eine kurze „reallife“ Geschichte:
Wir waren gerade gemütlich mit unseren Hunden unterwegs, als total unerwartet aber dafür umso lauter ein Hund auf uns zugeschossen kam. Die Rufe von Herrchen hörte man kaum, da die Hündin um so lauter war. Wir haben uns sofort breitbeinig vor unseren Hunden aufgebaut, die brav und ruhig an der Leine hinter uns standen, um die aufgeregte Hündin abzublocken. Alles hat sich auch sehr schnell wieder beruhigt, nix passiert, Besitzer hat sich mehrfach entschuldigt und dann kam zum Schluss noch die Aussage die gleichzeitig als Rechtfertigung gedacht war: „tja sie ist gerade Läufig“. Ich möchte zum einen anmerken Punkt 1 wir waren auf einer, wenn auch wenig befahrenen Straße an einer Dreierkreuzung zu dem Zeitpunkt als die Hündin frei und ohne auf was anders zu achten auf uns losgerannt ist. Punkt 2 Herrchen spazierte auch nach diesem Zwischenfall weiter ohne anscheinend einen Gedanken daran zu verschwenden seine Hündin vielleicht doch an die Leine zu nehmen, obwohl die Hauptstraße des Dorfs nur ca. 100 Meter entfernt war. Punkt 3 schreibe ich hier jetzt nicht auf, denkt euch gerne meine Ansicht der Sache.
Eine Sache wäre auch noch zu sagen. Wer eine Kastration ablehnt, weil sein Hündchen ja ach so bezaubernd ist und es doch zuckersüß wäre Welpen von eigenem Hund zu haben, ein ganz klares NEIN!!!
Es gibt mehr als genug zuckersüße Welpen, erwachsene Hunde, Senioren, Rassehunde, Mischlinge in Tierheimen, im Auslandstierschutz, auf Pflegestellen oder von einem seriösen Züchter.
Lange Rede, kurzer Sinn: Kastration Ja oder Nein, diese Entscheidung kann euch keiner abnehmen, wozu ich aber sehr sehr sehr rate ist INFORMATION!!! und Rücksichtnahme bzw. ausreichendes Management! Vergesst nicht „es geht um das Wohl des Tieres und nicht darum wie es für euch am bequemsten ist“
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